Aus langfristiger technischer Sicht durchlief der S&P 500 seit März 2009 und Kursen um 666,8 Punkte einen 11-jährigen technischen Haussezyklus, wobei im Februar 2020 mit Erreichen des neuen Allzeithochs um 3.393,5 Punkte ein Gesamtkursanstieg von ca. 409 Prozent erzielt wurde. Durch den Corona-Kurseinbruch verliess der Index diesen Haussezyklus aus übergeordneter technischer Sicht in eine langfristige Seitwärtspendelbewegung unterhalb der Widerstandszone im Umfeld der Allzeithochs um 3.400 Punkte. Ab Februar 2020 etablierte der S&P 500 aus mittelfristiger technischer Sicht eine Baisse, die den Index mit einer Reihe von Verkaufssignalen und einem Kurseinbruch von ca. 35,5 Prozent in nur vier Wochen in einen technischen Sell-Off auf 2.192 Punkte drückte.

Angesichts der stark überverkauften technischen Lage konnte der S&P 500 im März 2020 direkt nach oben umschlagen und mithilfe einer Reihe von (Trading-)Kaufsignalen eine ausgeprägte Erholung in Form eines technischen »V« durchlaufen. Per Ende April 2020 hatte diese Erholung mit einem Anstieg auf zunächst 2.955 Punkte – ausgehend vom Low bei 2.192 Punkten – knapp 35 Prozent eingebracht und somit den technischen Charakter einer Zwischenhausse. Nachdem die Trading-Kaufsignale abgearbeitet waren, ging der Index wegen der kurzfristig überkauften technischen Lage in eine Konsolidierung über. Diese Konsolidierung, die die Form eines Trading-Markts unterhalb der Widerstandszone von 3.000 bis 3.030 Punkte (aus dem Jahr 2019) aufweist, hat einen trendbestätigenden Charakter nach oben.

Momentan arbeitet der S&P 500 am Sprung über die 200-Tage-Linie (zurzeit bei ca. 3.000 Punkten) und der Fortsetzung der technischen Hausse, wobei sich die übergeordnete Aufwärtsdynamik jedoch weiter abschwächen sollte.