Analysen

SMI: Startschuss für die zweite Spielhälfte

Der SMI zeigte sich in der ersten Jahreshälfte von seiner positiven Seite und eroberte sogar erstmals seit rund zwei Jahren wieder den 19.000er-Bereich. Nun gilt es, diesen Schwung auf die zweite »Spielzeit« zu übertragen. Dazu bedarf es guter Unternehmensergebnisse sowie einer fortschreitenden Zinswende. Wir zeigen, wie es am Schweizer Aktienmarkt in den kommenden Monaten weitergehen könnte.

Das erste Börsensemester war bei Redaktionsschluss nahezu abgeschlossen und die Schweizer Aktien zeigten sich – ebenso wie die Nati zum Auftakt der Fussball-EM – von ihrer starken Seite. Nachdem der SMI das Jahr 2023 weit abgeschlagen hinter internationalen Märkten wie dem EURO STOXX 50, Nikkei 225 oder dem S&P 500 beenden musste, bliesen die heimischen Bluechips in den vergangenen Monaten zur Aufholjagd. Selbst wenn die Vergleichsindizes etwas besser aus den Startlöchern kamen, setzte der SMI im zweiten Quartal den Blinker links. Mit einem Anstieg von 2,8 Prozent schnitt er besser als die Gradmesser aus der Eurozone und Japan ab. Einzig die Wall Street schlug angetrieben vom KI-Boom ein noch schnelleres Tempo an (siehe Grafik 1).

Grafik 1: Performance-Vergleich internationaler Indizes

Vorreiter im globalen Zinszyklus
Stellt sich die Frage: Kann der SMI diesen Schwung auch in das zweite Halbjahr übertragen? Um das zu beantworten, bedarf es eines genauen Blicks auf die Makro- und Mikroökonomie. Der eigentliche Anstoss für die Outperformance im zweiten Quartal kam von volkswirtschaftlicher Seite. So hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) als erste grössere Notenbank völlig überraschend Ende März die Zinswende eingeläutet. Die Währungshüter senkten den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,50 Prozent. Damit machte die SNB ihrem Ruf als »First Mover« alle Ehre, denn bereits im Juni 2022 war sie – damals mit einer Leitsatzanhebung – vorangeprescht.

Möglich machte diesen Schritt eine sinkende Inflation. Die Verbraucherpreise legten im Mai binnen Jahresfrist nur noch um 1,4 Prozent zu. Damit liegt der Preisanstieg nicht nur deutlich unter dem anderer grosser Volkswirtschaften, sondern auch unterhalb der von der Notenbank für Preisstabilität gesetzten Obergrenze von 2 Prozent. Die SNB rechnet zudem damit, dass die Teuerung über die nächsten drei Jahre im Bereich der Preisstabilität bleiben wird. Für das laufende Jahr wird eine Inflationsrate von 1,4 Prozent prognostiziert, 2025 dann 1,2 Prozent und 2026 1,1 Prozent.

Sinkende Zinsen gehen in der Regel mit steigenden Aktienkursen einher. Darüber hinaus ist auch klar, dass ein neuer Zinssenkungszyklus eng mit dem Wirtschaftswachstum verbunden ist. Und so ist es dieses Mal auch. Zum Jahresauftakt legte das Sportevent-bereinigte BIP der Schweiz nur um 0,3 Prozent zu und setzte damit lediglich den moderaten Anstieg des Vorquartals fort. Als Bremse erwies sich erneut der Industriesektor. Für das Gesamtjahr geht die SNB derzeit sogar von einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums auf rund 1,0 Prozent aus, nach 1,3 Prozent im Vorjahr.

Ansehnliche Zahlensaison
Auf der mikroökonomischen Seite zeigte sich zuletzt ebenfalls Licht und Schatten. Positiv lässt sich herausstellen, dass die SMI-Konzerne mit ihren Berichten zum ersten Quartal durchwegs überzeugen konnten. Nur ein Viertel der 20 Grosskonzerne schrammte an den Erwartungen vorbei, der Rest konnte die Prognose übertreffen oder zumindest erfüllen. Ein detaillierter Blick in die Auswertung offenbart allerdings auch ein paar Schwächen. Unter den drei Schwergewichten Nestlé, Novartis und Roche – auf das Trio entfällt rund die Hälfte der im SMI versammelten Marktkapitalisierung – konnte nur Novartis überzeugen. Nestlé und Roche verfehlten dagegen die Erwartungen und die daraus resultierende Underperformance des Duos zügelte wiederum den Index. Die Valoren von Nestlé befinden sich seit Jahresbeginn sogar im roten Bereich.

Der Nahrungsmittelriese und Roche bremsen den Gesamtmarkt schon eine Weile aus. Bereits im vergangenen Jahr befanden sich die zwei Schwergewichte mit deutlichen Kursabschlägen unter den drei schwächsten SMI-Mitgliedern. Doch teilen dieses Schicksal längst nicht alle Standardwerte, aus so manchen 2023er-Verlierern wurde im ersten Halbjahr 2024 ein Gewinner. Das Schlusslicht Lonza hat in diesem Jahr mit einem Anstieg um ein Drittel sogar auf den zweiten Platz gewechselt. Einen ebenso bemerkenswerten Turnaround legte Richemont aufs Parkett. Im vergangenen Jahr mit einem Minus von 3,5 Prozent noch unter den »Loosern« zu finden, rangiert der Luxus-Titel nun unter den Top 5. Einige Titel schlugen aber auch die umgekehrte Richtung ein. Das gilt vor allem für Kühne + Nagel und Partners Group, die aus den Top 5 auf die hinteren Ränge abtauchten (siehe Grafik 2). Die schwache Performance geht mit schwachen operativen Leistungen einher. Beide Unternehmen verfehlten zum Jahresauftakt die Erwartungen.

Grafik 2: Tops und Flops im SMI im ersten Halbjahr

Chancen auf höhere Kurse
Damit der SMI seine Klettertour in der zweiten Hälfte fortsetzen kann (siehe Grafik 3), bedarf es jedoch positiver Nachrichten aus der Unternehmenswelt, wie es beispielsweise Performance-Spitzenreiter ABB, Alcon und Novartis zuletzt vorgemacht haben. Das Trio schraubte bereits nach dem ersten Quartal seine Jahresprognosen nach oben. Das gute operative und technische Momentum könnten die Titel dafür nutzen, dass es auch in den kommenden Monaten weiter aufwärts geht. Bei ABB sollte vor allem der Bereich Elektrifizierung mit seinen starken, nachhaltigen Wachstumstreibern wie Stromnetze und Rechenzentren die Dynamik aufrechterhalten. Zudem besteht noch Spielraum für eine zyklische Erholung im Wohn- und Gewerbesegment. Ein Bereich, der wiederum auch Geberit in die Hände spielen würde. Der Sanitärspezialist übertraf bereits im ersten Quartal die Erwartungen. Novartis setzt derweil frische Akzente mit neuen Medikamenten. So hat der Pharmariese kürzlich am wichtigen Onkologie-Kongress ASCO Daten zum neuen Mittel Scemblix bei Patienten mit einer bestimmten Form von Blutkrebs vorgestellt. Diese zeigten, dass das Medikament deutlich wirksamer als andere Behandlungsansätze ist.

Grafik 3: Entwicklung SMI (fünf Jahre)

Sollte sich durch Zinssenkungen die zuletzt gedämpfte Konsumstimmung wieder aufhellen, könnten auch andere Unternehmen im Laufe des Jahres eine steigende Nachfrage spüren, wie zum Beispiel Logitech. Der PC-Zubehör-Hersteller hat trotz eines guten Abschlussquartals im Geschäftsjahr 2023/2024 (31. März) nur einen verhaltenen Ausblick auf das neue Jahr gegeben. Erwartet wird ein Umsatzwachstum von 0 bis 2 Prozent, das operative Ergebnis soll sich zwischen –2 bis +2 Prozent zum Vorjahr bewegen. Hier wäre vermutlich noch Luft nach oben.

Zurück zu den Zinsen. Diese werden eine entscheidende Rolle bei der weiteren Entwicklung des Aktienmarkts spielen. Trotz aller Hoffnungen blieben die US-Notenbanker auf der Juni-Sitzung falkenhaft. Sahen Prognosen im März noch drei Zinssenkungen im laufenden Jahr vor, war es in der Jahresmitte nur noch eine. Ganz anders die SNB, die im Juni noch einmal nachlegte. Neben einem weiterhin abnehmenden Inflationsdruck dürfte auch die jüngste Aufwertung des Schweizer Franken einen Grund für die erneute Zinsreduktion geliefert haben. Mit dem weiteren Abwärtsschritt könnte die Nationalbank dem SMI eine Steilvorlage für weiter steigende Kurse geliefert haben.

Produktidee: Ausgewählte Produkte auf schweizer Unternehmen

Um an den verschiedenen Aktien aus dem SMI zu partizipieren, stellt Société Générale Anlegern eine breite Produktpalette zur Verfügung. Egal, ob es sich um die Gewinner oder Verlierer handelt, mit Hebelpapieren lässt sich einfach und effektiv sowohl die Long- als auch die Short-Seite spielen.

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Unlimited Turbo-Zertifikate

Valor

Basiswert

Typ

Stoppschwelle

Handelsplatz

131928172

ABB

Call

38,36 CHF

Swiss DOTS

132935449

ABB

Put

60,48 CHF

Swiss DOTS

133984726

Logitech

Call

70,52 CHF

Swiss DOTS

130028746

Logitech

Put

100,64 CHF

Swiss DOTS

131926674

Lonza

Call

392,34 CHF

Swiss DOTS

129374149

Lonza

Put

578,34 CHF

Swiss DOTS

123852255

Kühne + Nagel

Call

208,53 CHF

Swiss DOTS

127269962

Kühne + Nagel

Put

302,38 CHF

Swiss DOTS

Faktor-Optionsscheine

Valor

Basiswert

Strategie

Faktor

Handelsplatz

112199165

Holcim

Long

10

SIX Exchange

129663777

Holcim

Short

–8

Swiss DOTS

58529556

Richemont

Long

4

SIX Exchange

117507270

Richemont

Short

–4

Swiss DOTS

58529656

Sika

Long

4

SIX Exchange

124947145

Sika

Short

–8

Swiss DOTS

58423132

Partners Group

Long

4

Swiss DOTS, BX Swiss

129663778

Partners Group

Short

–8

Swiss DOTS

Stand: Juni 2024; Quelle: Société Générale

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt zu Informationszwecken lediglich in Kurzform und stellt einen Auszug aus dem Gesamtangebot von Société Générale sowie keine Anlageempfehlung dar. Nicht währungsgesicherte Produkte unterliegen einem Wechselkursrisiko. Die massgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.sg-zertifikate.ch zur Verfügung. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Bitte beachten Sie, dass bestimmte Produkte nur für kurzfristige Anlagezeiträume geeignet sind. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.