Die Schweizer Nestlé ist einer der weltweit grössten Nahrungsmittelkonzerne mit Geschäftsschwerpunkten in den Bereichen Getränke- und Wasserprodukte, Milchprodukte und Speiseeis, Kochzutaten und Fertiggerichte sowie Süsswaren. Zwar hat die Aktie in den zurückliegenden Quartalen ihre Position als grösste Aktie in Europa – nach Free-Float-Marktkapitalisierung – jetzt mit einigem Abstand an den dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk und an den niederländischen Chipindustriezulieferer ASML Holding verloren, jedoch ist der Charakter als langfristig defensiver technischer Wachstumswert mit einer attraktiven Bruttodividendenrendite unverändert intakt.

In der Nestlé-Aktie kann die Aufwärtsbewegung seit dem Jahr 1990 in zwei langfristige Haussetrends eingeteilt werden: Der erste startete im November 1990 (Vorfeld des damaligen Golf-Kriegs) bei 7,00 Schweizer Franken und führte den Titel bis zum Sommer 2002 auf Notierungen um 40,00 Schweizer Franken. Der zweite langfristige Haussetrend startete im März 2003 bei Notierungen um 23,90 Schweizer Franken und führte den Wert bis zum Dezember 2021 auf ein neues Allzeithoch bei knapp 130,00 Schweizer Franken. Dieser Haussetrend wird von einer seit über 20 Jahren bestehenden Haussetrendlinie begrenzt, die zurzeit bei ungefähr 90,00 Schweizer Franken liegt.

Innerhalb dieser beiden Haussetrends kommt es bisher zu einem kontinuierlichen Wechselspiel von Investmentkaufsignalen, mittelfristigen Aufwärtsschüben und – durchaus mehrjährigen – technischen Korrekturen bzw. Zwischenbaissen. Diese hatten bisher immer einen langfristig trendbestätigenden Charakter (nach oben). Ausgehend vom Allzeithoch (knapp 130,00 Schweizer Franken) ist Nestlé – begleitet von mehreren (Trading-)Verkaufssignalen – wieder in eine Zwischenbaisse hineingelaufen. Durch diese wurden mehrere belastende Makro- wie Mikrofaktoren verarbeitet (zum Beispiel steigende Leitzinsen in der Schweiz in diesem Zeitraum; die deutliche Aufwertung des Schweizer Franken; die [Dauer-]Kritik an vielen Lebensmittelkonzernen, dass in vielen Produkten zu viele »ungesunde« Elemente wie Fette, Zucker und Salze verwendet werden). Als Konsequenz haben zwei mittelfristige Baissetrends die Aktie bis auf ein Tief bei 89,50 Schweizer Franken gedrückt (April 2024; Gesamt-Zwischenbaisseverlust von 31 Prozent). Vor dem Hintergrund der Verschiebungen im Umfeld (zum Beispiel Schweizer Notenbank mit der ersten Leitzinssenkung; etwas schwächerer Schweizer Franken) ist Nestlé aus dem zweiten mittelfristigen Baissetrend herausgelaufen und arbeitet jetzt an der Kursetablierung oberhalb der noch fallenden 200-Tage-Linie. Bei Nestlé, bei denen im nächsten Jahr eine Dividende von 3,10 Schweizer Franken (Brutto-Dividendenrendite von 3,2 Prozent) nicht überraschen sollte, deutet sich die Etablierung einer mittelfristigen Bodenformation bzw. eine neue moderate mittelfristige Aufwärtsbewegung an, wobei das erste Etappenziel in der Kursetablierung oberhalb von 100,00 Schweizer Franken liegen sollte.